In den letzten vier Jahrzehnten habe ich viele Outdoor-Touren unternommen und seit ein paar Jahren hat mich dabei meistens mein Wander-Freund Andreas begleitet. Durch diese Abenteuer stellte ich fest, auch wenn man die 50 überschritten hat, wird der Wunsch nach ungezähmter Natur nicht kleiner. Bei Andreas und mir entstand die Idee, diese Gefühle mit anderen Menschen zu teilen und ein Buch über unsere Abenteuerlust zu schreiben. Wilder wird’s‘ nicht heißt es und es hat so viel Spaß gemacht, dass wir uns gleich auf die Suche nach einem Folgeprojekt begaben.
Schon bei Wilder wird’s‘ nicht war uns der ökologische Ansatz sehr wichtig gewesen. Wir hatten uns auf die Fahne geschrieben, nicht mehr per Flugzeug in die Natur zu reisen und uns nur Ziele auszusuchen, die mit dem Zug oder dem Auto erreichbar sind. Jetzt wollten wir die Latte noch etwas höher legen und die Reise gleich vor der Haustür aus starten, und zwar auf dem Fahrrad. Um den Umweltaspekt der Reise in den Fokus zu rücken, sollte eine Spenden- und Müllsammelaktion als zentraler Bestandteil des Projektes dabei sein.
Aus diesen gemeinsamen Vorgaben habe ich dann, über den Zeitraum von neun Monaten, den Big-Biking-Cleanup entwickelt.
Eine Reiseroute musste festgelegt, der Hersteller der Fahrräder entdeckt und die nachhaltigsten Outdoorausrüstungsfirmen angesprochen werden. Zudem musste uns ein Webentwickler (Torsten von TIGER Design) eine Website erstellen und vor allem benötigten wir einen Partner, der ein funktionierendes Meeres-Müllsammelkonzept vorweisen kann und Lust und Interesse besaß, mit uns eine Kooperation einzugehen.
Durch die Zusammenarbeit mit dem in Deutschland ansässigen Verein One Earth – One Ocean e.V. (OEOO) haben wir den perfekten Partner für unser Projekt gefunden. OEOO entwickelt seit zehn Jahren ein Konzept, wie man Gewässer weltweit von Plastikabfällen, Öl und Chemikalien befreit.
Es macht mich stolz und glücklich, dass wir OEOO und all die anderen tollen Partner:innen gewinnen konnten.
Ich freue mich über alle Menschen, die nicht nur die Website besuchen, sondern auch in das 95-teilige Video-Tagebuch auf YouTube reinschauen:
https://youtube.com/channel/UCyDiuKwLgxPyg9F0NWH5iVg
So eine Reise ist auch immer ein Aufbruch ins Unbekannte. Keiner von uns hatte jemals eine so fordernde, lange und anspruchsvolle Reise unternommen. Nicht nur sollte jeden Tag von unseren Erlebnissen berichtet, Spenden und Müll gesammelt, Akkus geladen, Zeltplätze gefunden, ein Film gedreht und ca. 80 – 100 km gefahren werden, sondern wir wollten auch Menschen kennenlernen und die wilde Natur genießen. Bei so vielen Aufgaben kann schon einmal etwas auf der Strecke bleiben. Dass es unsere Freundschaft war, wäre uns vorher nicht in den kühnsten Träumen eingefallen. Manchmal bezahlt man einen hohen Preis für ein großes Abenteuer, denn egal was man vorher plant, es kommt immer alles anders als man denkt.
Warum es aber dennoch eines meiner tollsten und eindrücklichsten Erlebnisse wurde, erfahrt Ihr auf der Website, bei Instagram und auf YouTube.
Seit etwa 35 Jahren gehe ich in die Natur und ziehen aus der Begegnung mit ihr Kraft und Erholung für mein Leben. Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben.
Ich betrachte die Müllsammelaktion als einen symbolischen Akt der Wiedergutmachung. Gerade bei den 40-50-Jährigen besteht ein großer Handlungsbedarf, denn wir, die Boomer, haben Wohlstand und Konsum erlebt und gelebt wie niemand vor uns. Mit großer Freude sehe ich, dass gerade eine sehr engagierte Generation von Umwelt-Aktivisten heranwächst, bei der die Zeichen auf Handeln steht. Die drohende Klimakatastrophe fordert jeden von uns auf, etwas zu verändern. Niemand, dem unsere Erde und ihre Ozeane am Herzen liegt, kann und sollte sich davor drücken.
Auch ein mittelalter Mann wie ich, ist gefragt, sich seiner Verantwortung gegenüber diesem Planeten zu stellen und etwas zu bewegen. Wenn jung und alt gemeinsam handeln, schaffen wir das!
Getreu dem Motto:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Oder, wer es lieber international mag:
Don’t talk the talk – walk the walk
Die BBC-Aktion soll auf das Problem der Plastikvermüllung des Planeten hinweisen, dabei die Idee der maritimen Müllbeseitigung in den Fokus rücken und zeigen, dass es schon seit zehn Jahren die Organisation One Earth – One Ocean e.V. gibt, in der sich Menschen aktiv für die Reinigung unserer Ozeane einsetzen.
Für die Tour habe ich mir ganz bewusst ein elektrifiziertes Lastenrad aus deutscher Produktion ausgesucht, weil ich beweisen möchte, was so ein Fahrrad aushält. Gleichzeitig sehe ich in einem Cargobike die logische und praktikable Antwort für eine umweltpolitische Verkehrswende in Stadt und Land. Verkauft euren Zweitwagen und holt euch als grünen Ersatz ein Lastenfahrrad.
Darüber hinaus treffe ich bei der Ausrüstung, wo immer möglich, die „grünere Wahl“ und zeige, was auch in diesem Bereich, mittlerweile möglich ist. Deshalb bin ich besonders stolz und glücklich über meine Partner, die mich auf dieser Tour unterstützen.
Ich nutze unser Projekt dazu, Spenden für die großartige Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V. zu sammeln.
Am 14. April 2022 um 14:00 Uhr haben wir das Projekt gestartet. Der Ausgangspunkt war das Globetrotter-Stammhaus am Wiesendamm 1 in Hamburg. Von da ging es weiter zum Hafen und von dort entlang der Elbe, immer in Richtung Nordsee …
Als ich am 18. Juni nach Hamburg zurückgekehrt bin, waren es 95 Tage und etwas mehr als 7.200 km, die ich um Nord- und Ostsee geradelt bin. Bis auf drei Tage wurde nur im Zelt geschlafen. Und zwar auf Campingplätzen, um die Möglichkeit zu haben, über Nacht den Akku zu laden. Nicht selten aber auch wild in der Natur.
Der meiste Müll wurde entlang der Straßen eingesammelt aber auch viele Beach Cleanups haben mir gezeigt, dass wir noch eine riesige Aufgabe vor uns haben, wenn wir das Plastikproblem in den Griff kriegen wollen. Am Ende sind so 129 kg Müll zusammen gekommen. Viel Plastik, aber manchmal auch Papier, Glas oder Metallabfall. Wo es ging wurde der Müll in Recycling-Containern entsorgt.
Ich habe auf meiner Reise neun Länder und ihre Bewohner ein bisschen besser kennengelernt : Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen.
Die ursprüngliche Route sollte auch durch Russland und die Exklave Kaliningrad führen. Aber dieser Teil musste aufgrund Putins Angriffskriegs auf die Ukraine herausgenommen werden.
Wie immer bei so einer Reise bleiben mir die Begegnungen mit den Menschen in schönster Erinnerung. Durch die vielen Pannen an meinem Hinterrad, das manchmal wie verhext schien, war ich ganz besonders auf die Hilfsbereitschaft von Fremden angewiesen und wurde niemals enttäuscht. Ganz im Gegenteil, wenn ich mir diese wunderbare Herzlichkeit anschaue, die mir in den drei Monaten widerfahren ist, dann kann ich nur weiter daran glauben, dass ne Menge Positives mit der Menschheit möglich ist.
Auf Instagram konnte man die gesamte Tour begleiten. Jetzt gibt es ein YouTube Videotagebuch was darüber hinaus zeigt was sonst noch so alles passiert ist.
Zudem nutze ich diese Kanäle weiterhin für die Spendenaktion. Bisher sind knapp 8.000 Euro eingegangen und mein Ziel ist es, den SeeHamster voll finanziert zu bekommen. Deshalb tragt die Geschichte vom Big-Biking-Cleanup bitte weiter – ich Danke euch!
Mit der Big-Biking-Cleanup-Tour sollen Spenden für die gemeinnützige Organisation ONE EARTH – ONE OCEAN e.V., https://oneearth-oneocean.com/ gesammelt werden.
Der deutsche Verein One Earth – One Ocean e.V. betreibt eine maritime Müllabfuhr, und ich habe es mir als Ziel gesetzt, genug Geld für ein neues Boot einzusammeln.
Dabei handelt es sich um den SeeHamster, der die Flüsse in Ägypten, Kambodscha oder Indonesien vom Plastikmüll befreit. Besonders wichtig finde ich dabei, dass der Betrieb eines solchen Bootes vor Ort Arbeitsplätze schafft. Der Umweltschutz bekommt somit zusätzlich eine soziale Komponente, was das Projekt für mich besonders schön abrundet.
Dafür habe ich mir gerne über 7.200 km mehrmals den Hintern wund gestrampelt.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Hier könnt Ihr die Tour verfolgen und auch schon sehen, wo ich am nächsten Tag unterwegs bin … zumindest dann, wenn alles wie erwartet klappt. Vielleicht sehen wir uns dann ja dort und sammeln gemeinsam den Plastikmüll an den Stränden.
Eine etwas andere Beach-Party, aber im positivsten Sinne nachhaltig 😉!
Tägliche Berichte von der Tour, Begegnungen mit Menschen, Eindrücke, und alles, was sonst so passiert, könnt Ihr bei Instagram verfolgen. Folgt mir und eurem Herzen, das bestimmt auch für die Natur schlägt. Peace!